Nastaran Tajeri-Foumani

Moderator*in | Referent*in in der politischen Bildung | Gastdozent*in an der Alice Salomon Hochschule in Berlin

Was mich so beschäftigt

Zurzeit denke ich viel darüber nach:

‘We have to constantly critique imperialist white supremacist patriarchal culture because it is normalized by mass media and rendered unproblematic.’- bell hooks 

Was mich gerade tief beschäftigt und inspiriert:

Mich beschäftigt die Frage nach rassismuskritischen und diskriminierungssensiblen Tools für Psychotherapeut*innen.

Da ich die Ausbildung zur systemischen Familien- und Paartherapie gerade begonnen habe, werde ich hierzu wohl demnächst mehr reflektieren und hoffentlich publizieren können.

Mich beschäftigt die Frage wie politische Gruppen, Initiativen, Bewegungen und Bündnisse gesund, kreativ und visionär miteinander arbeiten können, ohne hegemoniale Ausschlusspraxen zu reproduzieren.

Durch meine sehr schmerzhaften Ausschlusserfahrungen in den letzten 2 Jahren habe ich mittlerweile eine Sprache gefunden diese Ausschlüsse zu adressieren. Leider sind die Gruppen und Kollektive nicht so darauf eingegangen, wie ich es mir in einer transformativen Art und Weise insgeheim gewünscht habe. Ich arbeite dennoch weiter daran. Ich unterstütze gerade 2 Kollektive dabei sich von diesen Ausschlusspraxen und Reproduktionen zu befreien. Es ist ein spannender Weg. Schmerzhaft, inspirierend, mühsam und wohlwollend kreativ.

Mich beschäftigt die Frage, wie wir innerhalb dieses Systems relativ gesund und relativ stabil bleiben können. Der permanente Druck, Existenzängste, die desolate Weltlage und so viele todbringende Ausschlusspraxen hinterlassen Spuren an den Seelen und Körpern der Menschen, die negativ von den Ausschlüssen betroffen sind. Wie können wir alleine und kollektiv diese Erfahrungen verarbeiten?

Ich habe 2021 eine Thai-Massage- Ausbildung  bei Andreas Schwarz absolviert und bin sehr dankbar, dass ich dies in meinem Nahfeld und der Community von queeren BIPoC’s diese Praxis der Körperarbeit anwenden kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich zumindest einen klitzekleinen Beitrag zum Heilen von struktureller und kolonialer Gewalt an marginalisierten Körpern beitragen kann.

Mich beschäftigte die Frage von vielen weißen Verbündeten: „How to be an Ally“. Ich fragte mich wieso die Frage gerade immer wieder an mich heran getragen wird. Ich fragte mich, was ich denn machen würde als Ally und fragte mich wieso sich meine Praxis so gut und natürlich anfühlt. Ich fragte mich wer mir das denn beigebracht hat.

Damit will und kann ich mich nicht mehr beschäftigen. Es gibt da aber noch sehr viel zu tun und ganz viele großartige Organisationen, die sich darum kümmern. Mir geht es darum: Wer zählt und wer nicht? Wer kann es sich leisten unpolitisch zu sein und wer nicht?

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